Die Tätigkeit des Models ist vielschichtiger als man zunächst vermuten würde. Es gibt viele verschiedene Arten von Models, sodass es fast unmöglich ist eine pauschale Aussage über die Voraussetzungen zu treffen, welche optischen und charakterlichen Eigenschaften ein Model erfüllen sollte. Wir haben uns bemüht einen Überblick über die vielen verschiedenen Modeltypen und Bezeichnungen zu erstellen. Eine Auflistung dieser Typen und die Unterschiede, die die einzelnen Typen ausmachen findest du im folgenden Artikel.
Als Laufstegmodel werden Mannequins bezeichnet, die vorrangig auf dem Laufsteg arbeiten und dort Bekleidung und Schmuck präsentieren. Wichtig hierfür ist eine Körpergröße von mindestens 1,75 Metern, da nur dann die nötige Präsenz gegeben ist. Die von Modelagenturen bevorzugte Körpergröße liegt mittlerweile bei 1,80 Meter bei Frauen und 1,85 Meter bei Männern. Die allgemeinbekannten
Modelmaße für Frauen von 90-60-90 sind nachwievor unverändert geblieben. Männer sollten in etwa die Maße 100-80-100 mitbringen. Da es sich dabei um "Live-Präsentationen" vor Publikum handelt ist eine gewisse Körperbeherrschung, sprich Positur, Gestik, Mimik und das Umsetzten choreografischer Anweisungen eine grundlegende Voraussetzung. Es gibt halt immer nur eine Chance auf dem Catwalk die Präsentation erfolgreich zu absolvieren. Nicht umsonst gilt die Präsentation auf dem Laufsteg als Königsdisziplin. Laufstegmodels sind auch zugleich Fashionmodels.
Fashionmodels sind die am häufigsten gesehenen Models. Man findet sie sowohl in zahlreichen Katalogen, Werbeanzeigen als auch auf den Laufstegen dieser Welt. Sie haben oft die typischen Modelmaße und dienen der Verkaufssteigerung von Produkten wie Bekleidung und Schmuck, als auch Dienstleistungen Ihre Tätigkeit beschränkt sich ausschließlich auf die optische Präsentation mit Hilfe ihres Körpers. Jedes
Laufstegmodel ist auch zugleich Fashionmodel. Umgekehrt trifft es nicht immer zu, da nicht jedes Fashionmodel auch für den Laufsteg geeignet ist.
Diese Art des Models präsentiert nicht Kleidung oder Schmuck im klassischen Sinne. Promotionmodels lenken die Aufmerksamkeit des Publikums auf diverse Produkte bzw. Dienstleistungen. Sie führen aber auch Funktionsweisen von Produkten vor und dienen somit als Besuchermagnete bei Messen und ähnlichen Veranstaltungen. Sie können aber auch eingesetzt werden um z.B. politische Meinungen oder dergleichen in den Fokus des Betrachters zu rücken und Interesse für diverse Themen bei jenen zu wecken.
Erotikmodels oder auch Nacktmodels haben ihre Wurzeln in den klassischen Pin-up-girls und erlangten große Popularität durch Magazine, wie den Playboy. Ihre Funktion ist nicht der Verkauf von Produkten oder Dienstleistungen, als vielmehr mit Hilfe Ihrer Präsenz die Steigerung von Medienerzeugnissen, wie Magazinen oder Fernsehsendungen zu erreichen. Sie werden häufig bei Erotikmessen eingesetzt. Gogo-Girls als auch Stripperinnen sind im weitesten Sinne ebenfalls Erotikmodels, da Sie durch Ihre bloße Präsenz schon den Umsatz von Clubs und Diskotheken steigern können.
Die Tätigkeitsbereiche des Aktmodels sind auf die Bildenden und Darstellenden Künste beschränkt und umfassen hierbei die Bereiche des Vollaktes, sowie Teilaktes, bei denen Sie entweder Vollnackt oder nur zum Teil bekleidet bis zu 60 Minuten am Stück völlig regungslos verharren und sich von Künstlern in Ihren Werken festhalten lassen ohne dabei etwas zu präsentieren oder vorzuführen. Ihre Hauptaufgabe ist es, eine Vorlage für künstlerische Studien oder Kunstwerke zu liefern. Sie werden bei den Bildenden Künsten nicht nur in der Fotografie, sondern auch in der Malerei,
Bildhauerei, dem Aktzeichnen und der Grafik eingesetzt. In der Darstellenden Kunst sind sie bei künstlerischen Happenings, Performances, Theaterstücken, aber auch als "Leinwände" bei Bodypaintings usw. aufzufinden. Aktmodelle werden meistens von Künstlern oder Kunstakademien zur praktischen Ausbildung ihrer Studenten engagiert.
Ursprünglich war mit dem Begriff Size-Zero die Größe 32 gemeint, die üblicherweise bei 12 bis 14 jährigen Mädchen zu finden ist. Sie ist eine extreme Form des in den 1960er Jahren entstandenen Trends für Models immer schlanker zu werden, um möglichst jugendlich und "knackig" zu wirken. Dieser Trend erreichte dann in den 1990er und frühen 2000er Jahren seinen Höhepunkt in einigen Skandalen und wird in der Modeindustrie seither eher mit Essstörungen und Magersucht assoziiert und mittlerweile von vielen
Modelagenturen abgelehnt. Um nicht in negative Kritik der öffentlichen Medien zu geraten, setzen Modelagenturen heutztage vermehrt auf natürliche,
und vor allem Models mit weiblicheren Formen mit der Größe 34 bis 36. Der Begriff Size-Zero hat sich seit einigen Jahren jedoch in der US-amerikanischen Fitness und Abnehmindustrie etabliert und steht nun für ein besonders diszipliniertes und striktes Ernährungs- und Sport-Konzept für beleibtere Menschen, die mit Hilfe von online-Fitnessstudios und Abnehmprogrammen ihr Ziel vom Traumkörper erreichen wollen. Glücklicherweise ist der Begriff Size-Zero nur noch ein Synonym für die individuell gesteckten Abnehm-Ziele der einzelnen Teilnehmer und hat sich von der tatsächlichen Kleidergröße 32 distanziert.
Als Plus-Size-Model ( Übergrößenmodel) oder Curvy-Model (kurviges Model) werden Models bezeichnet, die nicht die konventionellen und üblichen schlanken Modelmaße und die Kleidergröße 34 besitzen. Bereits ab Größe 38 gelten weibliche Models als Plus-Size-Model und erfreuen sich seit den frühen 2000er Jahren immer größerer Beliebtheit. Einige Magersuchtskandale in den 1990er Jahren haben entscheidend zu diesem Trendwechsel beigetragen. Da sich mittlerweile die wenigsten Menschen mit den jugendlich wirkenden schlanken Models identifizieren können, setzen immer mehr renomierte Modemacher
zunehmend auf die Präsentation Ihrer Kollektionen auf Plus-Size-Models, um die breite Masse besser ansprechen zu können. Einige Vertreter dieses "Modeltyps" wehren sich vehement gegen den Zusatz PLUS, weil Sie ihn als eine Art von Diskrimierung ansehen und medizinisch betrachtet als äußerst gesund anzusehen sind.